Erfahre die Geheimnisse des Har Delad Tro und werde ein Meister
Plinius berichtet, dass 3000 lebensgroße Bronzestatuen in Rhodos, Athen, Olympia etc. zu finden waren. Weit entfernt vom Gipsbild des Ästhetizismus des 18. Jahrhunderts, und klar unterschieden vom modernen Begriff der ‚Begierde, legt die agonale Tradition des Wettkampfs (nicht des Konflikts, wie Nietzsche uns erinnert) es nahe, daß die Griechen sich selbst im Gegensatz und in der Spannung zu solchen Statuen entdeckten. Eine hermeneutisch-phänomenologische Reflexion wirft die Frage nach dem ‚Aussehen‘ dieser Bronzen im Zusammenhang sowohl der Kunstgeschichte als auch der Ästhetik auf. Empirische Forschungen und Analogieschlüsse legen es heute nahe anzunehmen, daß die antiken Statuen nach lebendigen Vorbildern gestaltet wurden. Der Aufsatz geht auf die Spiegelbronze (bei Aristoteles) ein und schließt mit einem Beispiel angewandter Phänomenologie, indem er eine politische Interpretation von Rilkes berühmtem poetischethischem Imperativ versucht: „Du mußt dein Leben ändern.“ I take up Pliny’s account that 3000 life-sized, bronze statues were to be found in Rhodes, Athens, Olympia, etc. Far from the plaster image of 18th century aestheticism and apart from the modern conception of ‘desire’, the agonistic tradition of competitive contest (not conflict as Nietzsche reminds us), suggests that the Greek found himself against and in tension with such statues. A hermeneutic phenomenological reflection raises the question of the ‘look’ of such bronzes in the context both of art history and aesthetics and I refer to contemporary empirical analogies and research suggesting that ancient statues were modeled from life. I include a reflection on mirror-bronze (in Aristotle) and conclude with an example of applied phenomenology to suggest a political interpretation of Rilke’s famous poetico-ethical imperative: “you must change your life”.
'Im Kontext einer post-industriellen Erlebnisgesellschaft und -wirtschaft wächst die Bedeutung der Dienstleistungen. Mit dieser zunehmenden Relevanz von Dienstleistungen steigt auch ein entsprechender Forschungsbedarf, der dieser Entwicklung Rechnung trägt. Die hier vorliegende Forschungsarbeit stellt in diesem Zusammenhang einen besonderen Beitrag zur Erforschung dieses Untersuchungsfeldes dar. Auf der Grundlage einer anspruchsvollen, philosophischen Basis eröffnet die Arbeit einen fächerübergreifenden Zugang zu der Dienstleistungsthematik. Mit seiner konsequenten Interdisziplinarität stellt die Arbeit damit einen ungewöhnlichen und innovativen Beitrag zur aktuellen Dienstleistungsforschung dar. Der integrative Ansatz dieses Promotionsprojektes entspricht dabei in besondere Weise der Forschungsausrichtung der Universität Witten / Herdecke. Die Forschungsarbeit beschreibt eingehend, wie aus dem komplexen Zusammenspiel von Produzenten und Konsumenten ('Prosumtion') die Qualität in kontaktintensiven Dienstleistungen hervorgeht. Gerade die Frage nach der Dienstleistungsqualität ist dabei von höchst aktueller Relevanz. Die Qualität ist zu einem entscheidenden Faktor für den Erhalt und den Erfolg von Unternehmen geworden. In einem sich verschärfenden Wettbewerb auf globalisierenden Märkten, und aufgrund gestiegener Ansprüche von Kunden und Mitarbeiter ist zu erwarten, daß die Bedeutung der Qualität von Dienstleistungen sogar noch zunehmen wird. In der hier entwickelten 'Phänomenologie der Dienstleistungsqualität' werden sowohl die gegenwärtig vorherrschenden, theoretischen Diskussionen reflektiert, also auch auf die strategischen Felder der Unternehmenspraxis bezogen. Dabei werden Bedingungen bisheriger industrieökonomischer Qualitätsmodelle hinterfragt und andererseits Möglichkeiten einer alternativen Gestaltung und Wertschöpfung aufgezeigt. Die Arbeit bewegt sich damit zwischen den Fragen und Begriffen der Theorie und der Praxis konkreter unternehmerischer Interessen und Problemfelder. Mit der systematischen Berücksichtigung der Phänomenalitäten des Leiblichen und Sprachlichen für die Dienstleistungsqualität wird dabei Neuland betreten. Mit Hilfe eines phänomenologischen Zugang werden die Leib-sprachlichen Dimensionen dieses Neulandes erschlossen und für eine ökonomische Anwendung fruchtbar gemacht. In der so entwickelten 'Dienstleistungsphänomenologie' wird eine leibliche und sprachliche 'Zwischensphäre' beschrieben, welche für die Entstehung der Qualität von Dienstleistungen grundlegend ist. Mit diesem interaktiven Zwischenraum werden Erkenntnisse gewonnen, die in einem industrie- und produktionsorientierten Zugang nicht hinreichend berücksichtigt werden konnten. So wird mit einem interrelationalen Konstellationsmodell das Dienstleistungsereignis als ein wechselseitiges, responsives 'Geben und Nehmen' interpretiert. Die Herausarbeitung (zwischen-)leiblicher, emotionaler und symbolischer Zusammenhänge, sowie die Berücksichtigung atmosphärischer, narrativer und weiterer kontextueller Konstellationszusammenhänge des Dienstleistungsprozesses trägt zu einem erweiterten Denkhorizont der Dienstleistungsforschung bei. Gerade mit dem so gewonnen, vertieften Qualitätsverständnis wird nicht nur die Begrenztheit bisheriger Ansätze der Dienstleistungsforschung überschritten, sondern auch relevante, qualitätspolitische Interpretationsmöglichkeiten eröffnet. In ihrem praktischen Anwendungsbezug fragt die Arbeit konsequenterweise nach Möglichkeiten eines responsiven Management und alternativer Organisation von Dienstleistungen und ihrer Qualität. Und mit dem Entwurf einer qualitätsorientierten Unternehmenskultur schließt die Arbeit an Beiträgen aktueller, zukunftsweisender Dienstleistungsforschung an.' (Textauszug)
Von der erschöpfenden Arbeit zum schöpferischen Spiel – Leib-sprachliches Handeln im Nexus von Poiesis, Praxis und Spielerischem zur Gestaltung eines anderen Tätigseins in organisationalen Lebenswelten
A Man Died In The Fire. 28.02.2023 In 17 48 Received A Message About The Fire At Home In Rechitsa On The Street..
In einer Zeit, in der die Massengesellschaft zunehmend als Bedrohung und die Ohnmacht und das Ausgeliefertsein des einzelnen darin wächst, entsteht das Bedürfnis, die persönliche Einzigartigkeit und Unverwechselbarkeit erlebend zu praktizieren. Auch erfordern neue Anforderungen der Tätigkeiten in der (Arbeits-)Umwelt einer sich ausbildenden nach-industriellen Gesellschaft und Wirtschaft ein verändertes Agieren der darin Lebenden. Eine säkularisierte Arbeitsmoral wie auch die herkömmlichen Motivationssysteme, die über die Human-Relation- zur Human-Recource-Techniken den Menschen als instrumentales Objekt auffassen, kommen an ihre Grenzen. Der technologische wie kulturelle Wandel einer nach-industriellen Zeit verlangt nach einer neuen Vision und Praxis des Tätigseins. Dieser Aufsatz versucht dazu einen Beitrag zu leisten. Das Entwerfen und die Einführung alternativer Arbeitskonzepte setzt dabei jedoch eine Reflexion der Grundbedingungen des modernen Tätigseins voraus. In einer genealogischen Betrachtung können so die verinnerlichte, instrumentelle Einstellung zur Arbeit und der Ausschluß des Spielerischen bewußt werden. Erst so kann der Boden für neue Formen des Arbeitens und seiner Bedeutung bereitet werden. Ein Mitgestalten des Bedeutungswandels des gegenwärtigen und zukünftigen Arbeits- Spielverständnis erfordert daher ein kritisches Erkennen des historischen Wandlungsprozesses und seiner Formen. Eine Rückbetrachtung der denkgeschichtlichen Deutungsvoraussetzungen des Arbeitsverständnisses kann die Ursprünge und den Ursprungskontext, jene Kern- und Rahmenbegriffe erkennen helfen, welche die moderne Orientierungs- und Basiskonzepte der Arbeit bestimmen. Die damit einhergehenden Erfahrungsverluste können so in den Blick geraten und in die Vision eines zukünftigen Tätigseins eingebracht werden. Eines der Verluste des modernen Tätigseins ist ein kreativ-schöpferisches Handeln. Daher wird im Folgenden die Welt des industriellen (‚industria’ = Fleiss) Arbeitens mit dem spielerischen Tätigsein in Spannung gesetzt. Die Betrachtungen versuchen so einen Beitrag zur Wieder- oder Neugewinnung von Qualitäten eines möglichen Tätigseins in einer sich ausbildenden nach-industriellen Gesellschaft zu leisten. Nach einer Untersuchung über das Andere des Arbeitens und einer Erweiterung des Handlungsbegriffs wird der historische Zusammenhang von Poiesis, Praxis und Spiel analysiert. Dabei wird die Bedeutung des Leiblichen und des Sprachlichen für ein erweitertes Arbeitsverständnis betont. Am Beispiel Nietzsches wird dann die Möglichkeit eines schöpferischen Spielhandelns dargestellt. Ein solches spielerisches Handeln wird als ästhetischer Prozeß gedeutet und versuchsweise auf die betriebliche Organisation bezogen. So wird versucht, zu einem erweiterten Verständnis des Zusammenhangs von Arbeit und Spiel zu kommen.
The aim of this paper is to approach Benoists conception of realism in his latest work Éléments de philosophie réaliste (2011) by analysing his sharp criticism of the phenomenological concept of (self)-givenness. If it is true that we ‘have’ reality – i.e. if reality is always already present to us – why should we have to ask how it is (self-)given to us? (Self-) givenness is nothing more than a vestige of representationalism, i.e. a mere epistemological form of access to reality that is not relevant from the point of view of Benoist’s contextual realism. According to this view, givenness is a mere metaphor.
This book is a general interpretation of Heidegger's thought, as a review of his way to Being, from its phenomenological starting point to the development of a 'Denken des Seins' as pure, all beings transcending Presence. This cannot happen through its consolidation as an object of metaphysics, but rather as an overcoming of the oblivion of Being, which indeed assumes the form of a critic and deconstruction of any metaphysics. The consequent 'defounding' and dissolution of itself opens the way to the comprehension of Being in the horizon of time as happening and contingency. Against technical thought and onto-theo-logy, art and poetry try to hold this open access in which Being itself consists.
Zissk A & Sch A Uer
In this book, I discuss the scope, relevance, and structure of the messianic idea in Benjamin, bypassing commonplace readings according to which he is either put in the “Marxist” or “theological” camp. Reading Benjamin through the theoretical lenses of Marx, Nietzsche, and Freud, I do not locate the messianic within the confines of theology proper but understand it as a dislocated [entstellte] articulation of capitalism’s own pseudo-messianic promise. With the decline of the theologically stabilized universe of medieval Christianity, the capitalist promise of endless progress, development, and perfectibility was established. More recent concepts such as “sustainability” and “innovation” draw on the same spuriously infinite promise. Inverting the conventional theory of secularization and radicalizing Max Weber’s thesis of a theologically propelled “spirit of capitalism, ” in a fragment (1921) Benjamin coined the formula “capitalism as religion” referring to a gradual transformation and substitution of pagan elements of Christianity and capitalist practice. The underlying thesis of my dissertation is that the messianic is not an apocalyptic intrusion into the domain of the profane but nothing other than an inner deviation, a derailment, a messianic adjustment of the false, endlessly postponed promise of this “capitalism as religion.” My reading of this inner deviation as messianic adjustment suggests that in Benjamin contradictory trends of messianic thinking intersect. Short-circuiting the theological polarity of either a mystical understanding of the messianic (the messianic as the eternal coming of messianic time) or an
In einer Zeit, in der die Massengesellschaft zunehmend als Bedrohung und die Ohnmacht und das Ausgeliefertsein des einzelnen darin wächst, entsteht das Bedürfnis, die persönliche Einzigartigkeit und Unverwechselbarkeit erlebend zu praktizieren. Auch erfordern neue Anforderungen der Tätigkeiten in der (Arbeits-)Umwelt einer sich ausbildenden nach-industriellen Gesellschaft und Wirtschaft ein verändertes Agieren der darin Lebenden. Eine säkularisierte Arbeitsmoral wie auch die herkömmlichen Motivationssysteme, die über die Human-Relation- zur Human-Recource-Techniken den Menschen als instrumentales Objekt auffassen, kommen an ihre Grenzen. Der technologische wie kulturelle Wandel einer nach-industriellen Zeit verlangt nach einer neuen Vision und Praxis des Tätigseins. Dieser Aufsatz versucht dazu einen Beitrag zu leisten. Das Entwerfen und die Einführung alternativer Arbeitskonzepte setzt dabei jedoch eine Reflexion der Grundbedingungen des modernen Tätigseins voraus. In einer genealogischen Betrachtung können so die verinnerlichte, instrumentelle Einstellung zur Arbeit und der Ausschluß des Spielerischen bewußt werden. Erst so kann der Boden für neue Formen des Arbeitens und seiner Bedeutung bereitet werden. Ein Mitgestalten des Bedeutungswandels des gegenwärtigen und zukünftigen Arbeits- Spielverständnis erfordert daher ein kritisches Erkennen des historischen Wandlungsprozesses und seiner Formen. Eine Rückbetrachtung der denkgeschichtlichen Deutungsvoraussetzungen des Arbeitsverständnisses kann die Ursprünge und den Ursprungskontext, jene Kern- und Rahmenbegriffe erkennen helfen, welche die moderne Orientierungs- und Basiskonzepte der Arbeit bestimmen. Die damit einhergehenden Erfahrungsverluste können so in den Blick geraten und in die Vision eines zukünftigen Tätigseins eingebracht werden. Eines der Verluste des modernen Tätigseins ist ein kreativ-schöpferisches Handeln. Daher wird im Folgenden die Welt des industriellen (‚industria’ = Fleiss) Arbeitens mit dem spielerischen Tätigsein in Spannung gesetzt. Die Betrachtungen versuchen so einen Beitrag zur Wieder- oder Neugewinnung von Qualitäten eines möglichen Tätigseins in einer sich ausbildenden nach-industriellen Gesellschaft zu leisten. Nach einer Untersuchung über das Andere des Arbeitens und einer Erweiterung des Handlungsbegriffs wird der historische Zusammenhang von Poiesis, Praxis und Spiel analysiert. Dabei wird die Bedeutung des Leiblichen und des Sprachlichen für ein erweitertes Arbeitsverständnis betont. Am Beispiel Nietzsches wird dann die Möglichkeit eines schöpferischen Spielhandelns dargestellt. Ein solches spielerisches Handeln wird als ästhetischer Prozeß gedeutet und versuchsweise auf die betriebliche Organisation bezogen. So wird versucht, zu einem erweiterten Verständnis des Zusammenhangs von Arbeit und Spiel zu kommen.
The aim of this paper is to approach Benoists conception of realism in his latest work Éléments de philosophie réaliste (2011) by analysing his sharp criticism of the phenomenological concept of (self)-givenness. If it is true that we ‘have’ reality – i.e. if reality is always already present to us – why should we have to ask how it is (self-)given to us? (Self-) givenness is nothing more than a vestige of representationalism, i.e. a mere epistemological form of access to reality that is not relevant from the point of view of Benoist’s contextual realism. According to this view, givenness is a mere metaphor.
This book is a general interpretation of Heidegger's thought, as a review of his way to Being, from its phenomenological starting point to the development of a 'Denken des Seins' as pure, all beings transcending Presence. This cannot happen through its consolidation as an object of metaphysics, but rather as an overcoming of the oblivion of Being, which indeed assumes the form of a critic and deconstruction of any metaphysics. The consequent 'defounding' and dissolution of itself opens the way to the comprehension of Being in the horizon of time as happening and contingency. Against technical thought and onto-theo-logy, art and poetry try to hold this open access in which Being itself consists.
Zissk A & Sch A Uer
In this book, I discuss the scope, relevance, and structure of the messianic idea in Benjamin, bypassing commonplace readings according to which he is either put in the “Marxist” or “theological” camp. Reading Benjamin through the theoretical lenses of Marx, Nietzsche, and Freud, I do not locate the messianic within the confines of theology proper but understand it as a dislocated [entstellte] articulation of capitalism’s own pseudo-messianic promise. With the decline of the theologically stabilized universe of medieval Christianity, the capitalist promise of endless progress, development, and perfectibility was established. More recent concepts such as “sustainability” and “innovation” draw on the same spuriously infinite promise. Inverting the conventional theory of secularization and radicalizing Max Weber’s thesis of a theologically propelled “spirit of capitalism, ” in a fragment (1921) Benjamin coined the formula “capitalism as religion” referring to a gradual transformation and substitution of pagan elements of Christianity and capitalist practice. The underlying thesis of my dissertation is that the messianic is not an apocalyptic intrusion into the domain of the profane but nothing other than an inner deviation, a derailment, a messianic adjustment of the false, endlessly postponed promise of this “capitalism as religion.” My reading of this inner deviation as messianic adjustment suggests that in Benjamin contradictory trends of messianic thinking intersect. Short-circuiting the theological polarity of either a mystical understanding of the messianic (the messianic as the eternal coming of messianic time) or an
In einer Zeit, in der die Massengesellschaft zunehmend als Bedrohung und die Ohnmacht und das Ausgeliefertsein des einzelnen darin wächst, entsteht das Bedürfnis, die persönliche Einzigartigkeit und Unverwechselbarkeit erlebend zu praktizieren. Auch erfordern neue Anforderungen der Tätigkeiten in der (Arbeits-)Umwelt einer sich ausbildenden nach-industriellen Gesellschaft und Wirtschaft ein verändertes Agieren der darin Lebenden. Eine säkularisierte Arbeitsmoral wie auch die herkömmlichen Motivationssysteme, die über die Human-Relation- zur Human-Recource-Techniken den Menschen als instrumentales Objekt auffassen, kommen an ihre Grenzen. Der technologische wie kulturelle Wandel einer nach-industriellen Zeit verlangt nach einer neuen Vision und Praxis des Tätigseins. Dieser Aufsatz versucht dazu einen Beitrag zu leisten. Das Entwerfen und die Einführung alternativer Arbeitskonzepte setzt dabei jedoch eine Reflexion der Grundbedingungen des modernen Tätigseins voraus. In einer genealogischen Betrachtung können so die verinnerlichte, instrumentelle Einstellung zur Arbeit und der Ausschluß des Spielerischen bewußt werden. Erst so kann der Boden für neue Formen des Arbeitens und seiner Bedeutung bereitet werden. Ein Mitgestalten des Bedeutungswandels des gegenwärtigen und zukünftigen Arbeits- Spielverständnis erfordert daher ein kritisches Erkennen des historischen Wandlungsprozesses und seiner Formen. Eine Rückbetrachtung der denkgeschichtlichen Deutungsvoraussetzungen des Arbeitsverständnisses kann die Ursprünge und den Ursprungskontext, jene Kern- und Rahmenbegriffe erkennen helfen, welche die moderne Orientierungs- und Basiskonzepte der Arbeit bestimmen. Die damit einhergehenden Erfahrungsverluste können so in den Blick geraten und in die Vision eines zukünftigen Tätigseins eingebracht werden. Eines der Verluste des modernen Tätigseins ist ein kreativ-schöpferisches Handeln. Daher wird im Folgenden die Welt des industriellen (‚industria’ = Fleiss) Arbeitens mit dem spielerischen Tätigsein in Spannung gesetzt. Die Betrachtungen versuchen so einen Beitrag zur Wieder- oder Neugewinnung von Qualitäten eines möglichen Tätigseins in einer sich ausbildenden nach-industriellen Gesellschaft zu leisten. Nach einer Untersuchung über das Andere des Arbeitens und einer Erweiterung des Handlungsbegriffs wird der historische Zusammenhang von Poiesis, Praxis und Spiel analysiert. Dabei wird die Bedeutung des Leiblichen und des Sprachlichen für ein erweitertes Arbeitsverständnis betont. Am Beispiel Nietzsches wird dann die Möglichkeit eines schöpferischen Spielhandelns dargestellt. Ein solches spielerisches Handeln wird als ästhetischer Prozeß gedeutet und versuchsweise auf die betriebliche Organisation bezogen. So wird versucht, zu einem erweiterten Verständnis des Zusammenhangs von Arbeit und Spiel zu kommen.
The aim of this paper is to approach Benoists conception of realism in his latest work Éléments de philosophie réaliste (2011) by analysing his sharp criticism of the phenomenological concept of (self)-givenness. If it is true that we ‘have’ reality – i.e. if reality is always already present to us – why should we have to ask how it is (self-)given to us? (Self-) givenness is nothing more than a vestige of representationalism, i.e. a mere epistemological form of access to reality that is not relevant from the point of view of Benoist’s contextual realism. According to this view, givenness is a mere metaphor.
This book is a general interpretation of Heidegger's thought, as a review of his way to Being, from its phenomenological starting point to the development of a 'Denken des Seins' as pure, all beings transcending Presence. This cannot happen through its consolidation as an object of metaphysics, but rather as an overcoming of the oblivion of Being, which indeed assumes the form of a critic and deconstruction of any metaphysics. The consequent 'defounding' and dissolution of itself opens the way to the comprehension of Being in the horizon of time as happening and contingency. Against technical thought and onto-theo-logy, art and poetry try to hold this open access in which Being itself consists.
Zissk A & Sch A Uer
In this book, I discuss the scope, relevance, and structure of the messianic idea in Benjamin, bypassing commonplace readings according to which he is either put in the “Marxist” or “theological” camp. Reading Benjamin through the theoretical lenses of Marx, Nietzsche, and Freud, I do not locate the messianic within the confines of theology proper but understand it as a dislocated [entstellte] articulation of capitalism’s own pseudo-messianic promise. With the decline of the theologically stabilized universe of medieval Christianity, the capitalist promise of endless progress, development, and perfectibility was established. More recent concepts such as “sustainability” and “innovation” draw on the same spuriously infinite promise. Inverting the conventional theory of secularization and radicalizing Max Weber’s thesis of a theologically propelled “spirit of capitalism, ” in a fragment (1921) Benjamin coined the formula “capitalism as religion” referring to a gradual transformation and substitution of pagan elements of Christianity and capitalist practice. The underlying thesis of my dissertation is that the messianic is not an apocalyptic intrusion into the domain of the profane but nothing other than an inner deviation, a derailment, a messianic adjustment of the false, endlessly postponed promise of this “capitalism as religion.” My reading of this inner deviation as messianic adjustment suggests that in Benjamin contradictory trends of messianic thinking intersect. Short-circuiting the theological polarity of either a mystical understanding of the messianic (the messianic as the eternal coming of messianic time) or an
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